Gehörst Du zu den hochsensiblen Menschen und bist darüber unglücklich?

Gehörst Du zu den hochsensiblen Menschen und bist darüber unglücklich?

Immer wieder schreiben mich Menschen an, die darunter leiden, hochsensibel zu sein und sich deshalb zurückziehen. Ihre Empfindsamkeit gegenüber Lärm und Hektik, aber auch Freude und Leid anderer Menschen, das sie wahrnehmen und das sie belastet, ist besonders stark ausgeprägt.

Kennst Du das von Dir selbst?

Auch meine Großmutter gehörte dazu. Sie war eine hochsensible Frau, konnte mit Pflanzen und Tieren reden, sich auf ihre Energien einstellen, und sie hatte ein gutes Gespür für die Emotionen anderer Menschen. Die nachfolgende Geschichte, die sie mir erzählte, zeigt das. Sie spielte sich nach dem Zweiten Weltkrieg ab.

Meine Großmutter war wegen der Fliegerangriffe aus der Großstadt aufs Land gezogen. Da sie gut mit Tieren und Pflanzen umgehen konnte, half sie den Bauern bei der Feldarbeit und war deshalb recht beliebt. Sie besaß ein altes Fahrrad und damit radelte sie zu den Bauern, die sie um Rat und Hilfe baten. Am Ende des Krieges kamen französisch sprechende Besatzungs-Soldaten in das Dorf und richteten dort ihr Camp ein. Die Frauen ängstigten sich bei Nacht allein in ihren Häusern und trafen sich deshalb jeden Abend im Keller eines bestimmten Bauernhauses, um sich gemeinsam vor den einmarschierenden Truppen zu schützen. Die Häuser des Dorfes lagen weit verstreut im Tal und deshalb fuhren viele der Frauen am Abend auf Fahrrädern mit ihren Kindern zu diesem Bauernhaus. Alle Fahrräder wurden in der Scheune abgestellt. Als sie nun eines Morgens ihre Fahrräder holen wollten, war der Großteil verschwunden, auch das meiner Großmutter. Empört lief meine Großmutter zu dem Camp der Soldaten. Sie sah gerade noch einen Armeelaster mit den eingesammelten Fahrrädern aus dem Dorf fahren. Ihr Fahrrad würde sie nicht mehr bekommen. Das war ihr klar.

Als sie sich umschaute, sah sie, wie ein Soldat auf ein Pferd einschlug, das schäumte und stieg und mit dem er offensichtlich nicht fertig wurde. Da sie gut Französisch sprach, lief sie, ohne zu überlegen, was das für sie bedeuten könnte, zu dem Soldaten und erklärte ihm, dass das Pferd auf diese Weise niemals folgsam werde. Ob sie das Pferd beruhigen dürfe, fragte sie. Der Soldat nickte und trat zurück. Behutsam näherte sie sich dem Tier und sprach es leise an. Viele Soldaten standen in der Nähe und beobachteten argwöhnisch das Tun meiner Großmutter. Es muss wohl eine lange Zeit gedauert haben, bis sich das Pferd beruhigt hatte. Am Ende rieb sie das Pferd mit Stroh ab und gab ihm zu saufen. Dann wollte sie sich auf den Rückweg machen. Einer der Soldaten kam spontan mit einer Gans auf sie zu, übergab sie ihr und bedankte sich. Meine Großmutter erzählte, dass sie sich auf dem Heimweg wie „Hans im Glück“ mit der Gans unter dem Arm vorkam.

Auf meine Frage, ob sie sich in dieser Situation nicht geängstigt hätte, sagte sie: „Weißt Du, ich habe gespürt, dass dieser Soldat nicht bösartig war. Er hatte einfach keine Erfahrung mit Pferden.“

Zugegeben, diese Geschichte ist gut ausgegangen. Aber meine Großmutter konnte sich immer auf ihr Gefühl verlassen. Und als sie meine Hochsensibilität erkannte, hatte sie mich von Kind an unterstützt und gefördert. Von ihr lernte ich, mit Pflanzen und Tieren zu kommunizieren und später habe diese Gabe in unterschiedlichen geistigen Schulen trainiert und verbessert. Wie ich das umgesetzt und was ich dadurch erfahren habe, berichte ich in meinen Büchern.

Hochsensible Menschen können lernen, mit dieser Art der Sensibilität gut umzugehen, wenn sie diese erkennen, anerkennen und sich entsprechend darauf einstellen. Neueste Forschungen verschiedener deutscher Universitäten besagen, dass Hochsensibilität keine psychische Erkrankung, sondern ein Persönlichkeitsmerkmal im Sinne einer Veranlagung ist. Diese Menschen reagieren besonders stark auf Umweltreize, wie z. B. Lärm, Gerüche oder Licht.

Was kann Dir helfen, besser mit Deiner hohen Empfindsamkeit umzugehen, wenn Du zu dieser Personengruppe gehörst? Ruhephasen, Entspannungsübungen und Meditationen können Dich unterstützen und vor Reizüberflutungen schützen. Hilfreiche Anleitungen zu Meditationen findest Du in meinem Buch „Kornkreise – Energie der Erde – Planetenkräfte“.

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Aus dem Süden Deutschlands grüße ich Dich herzlich

Ute

Ute Wimpff
Autorin

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