Anja und ihr Kräuterwissen

Mein Buch „Gespräche mit dem Planeten Erde“ war gerade erschienen und Anja nahm Kontakt zu mir auf. Meine spirituellen Erfahrungen mit Kräutern, über die ich schrieb, faszinierten sie. In ihrem großen Garten mit Blumen, Kräutern und Gemüse wuchs der Giersch, und den wollte sie ohne Gift bekämpfen. Was könnte sie tun, fragte sie mich, und erzählte mir dabei, dass sie sehr sensitiv wäre und oft darunter leide. Sie engagiert sich politisch, und wenn sie bei Diskussionen ist, in denen andere Meinungen nur niedergemacht werden und die Atmosphäre immer giftiger wird, kann ihr übel werden und sie muss den Raum verlassen. Deshalb ist sie oft in ihrem Garten und in der Natur, weil sie sich dabei wohlfühlt. „Ich bin keine Gartenexpertin“, antwortete ich auf ihre Frage, „aber ich würde einen anderen Weg als die Bekämpfung wählen.“

Und dann beschrieb ich ihr meine Vorgehensweise: Zuerst würde ich alle die mir zugänglichen Informationen über die Pflanze sammeln, und auch über die Mythologie nachforschen. Mit diesem Wissen würde ich den Giersch in den unterschiedlichen Wachstumsphasen zeichnen, von den ersten Pflanzensprossen im Frühjahr, bis hin zur Blüte im Hochsommer. Dann würde ich mich immer wieder meditativ auf die Pflanze einschwingen, vielleicht auch mit ihr reden und geduldig abwarten, was ich erlebe. Anja wollte sich auf meinen Vorschlag einlassen.

Lange Zeit hörte ich nichts mehr von ihr. Erst im Herbst des kommenden Jahres kam sie wieder auf mich zu und erzählte, was sie alles erlebt hatte. Nachdem sie sich über das Pflanzenwissen des Giersch informiert, auch einiges über den mythologischen Hintergrund gelesen, und die Pflanze in den unterschiedlichen Wachstumsphasen gezeichnet hatte, wollte sie ihn nicht mehr bekämpfen. Das Besondere aber für sie war, was sie beim Malen und Meditieren mit dieser Pflanze erlebt hatte.

Oft ging sie am Abend in den Garten, setzte sich zu dem Wildkraut, versuchte seine Energie zu spüren und sprach mit der Pflanze. So wie ich es vorgeschlagen hatte. Und irgendwann geschah Folgendes: Als sie so ruhig und entspannt dasaß, spürte sie die Energie als Wohlgefühl in ihrem Bauch. Das probierte sie auch bei anderen Wildkräutern aus und ebenso in ihrem Kräutergarten. Immer mehr entwickelte sie dabei ein Gefühl für das, was ihr körperlich guttat. Es war ein Empfinden von Weichheit, Wärme oder Kälte in bestimmten Regionen ihres Körpers, die von den Pflanzen ausgelöst wurden, und damit hatte sie einen ganz neuen und bisher nicht gekannten Zugang zu Kräutern gefunden. Bisher trocknete sie ihre Küchenkräuter, doch nun beschäftigte sie sich auch mit der Herstellung von Tinkturen und Salben, die sie aus den Wildkräutern herstellt. Damit entdeckte sie einen völlig neuen Zugang zur Pflanzenwelt. Ihr Glücksgefühl darüber erfüllte sie vollkommen und das kam auch so bei mir an.

Für mich war es eine große Freude, wie sie meine spirituellen Erlebnisse mit Kräutern für sich umgesetzte, und es war ein völlig anderer Weg als meiner. Über ihre Sensibilität, die sie vorher oft ablehnte, fand sie einen neuen Zugang zu Pflanzen, der sie glücklich machte.

Liebe Anja, ich wünsche Dir auf Deinem Weg in das Kräuter- und Pflanzenreich noch viele bereichernde Erfahrungen. Das Schönste aber ist, dass Du Dir durch diese Erlebnisse ein Wissen um die feinstofflichen Energien erarbeitet hast, die Dein Leben erweitern. Dazu beglückwünsche ich Dich aus vollem Herzen. Und ich danke Dir, dass Du mich, und damit uns alle, an dieser Entwicklung teilhaben lässt. Und vielleicht können Deine Erfahrungen eine Anregung für andere Menschen sein, Aspekte ihrer Sensibilität und die Achtsamkeit für die Natur neu zu entdecken.

Schreibe mir gerne Deine Meinung und Deine Erfahrungen, wenn Du diesen Blog liest. Ich bin sehr gespannt.

Herzliche Grüße

Eure Ute

Ute Wimpff
Autorin

Ich freue mich auf Deine Anfragen